GreenCard in der Pflege ist nicht das geeignete Mittel gegen den drohenden Pflegenotstand

BIrte Pauls, MdL Bild: Birte Pauls

Zur Diskussion über eine GreenCard in der Pflege erklärt Birte Pauls, pflegepolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion:

In Schleswig-Holstein hat sich die SPD in den vergangenen Jahren verstärkt für die Stärkung der Pflegeberufe im gesellschaftlichen Ansehen eingesetzt. Der vor kurzem eingeführte Mindestlohn ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Die zu erwartende demographische Entwicklung der Gesellschaft gebietet, weitere Schritte folgen zu lassen.

Gerade in der Pflege lohnt sich ein Blick zu unseren nördlichen Nachbarn. Hier sind die Rahmenbedingungen beispielhaft, das Ansehen in der Gesellschaft gegeben, verlässliche Arbeitszeiten und leistungsgerechte Bezahlung bereits in vielen Teilen in die Tat umgesetzt. Viele Pflegefachkräfte finden z.B. in Dänemark entsprechende Bedingungen vor, die eine Arbeitsplatzsuche jenseits der Grenze attraktiver und einfacher macht.

Die Einführung einer GreenCard in der Pflege würde diese fatale Entwicklung in die falsche Richtung noch unterstützen. Wir machen uns stark für einen attraktiven Pflegestandort Schleswig-Holstein, der für wichtige Eckpfeiler steht wie

  • angepasste und höhere Ausbildungskapazitäten
  • eine Imagekampagne für Pflegeberufe
  • bessere Arbeitsbedingungen
  • Mindestlöhne, von denen man leben kann
  • verlässliche Arbeitszeiten zur Vereinbarung von Familie und Beruf

Durch eigene Missstände hervorgerufenen Pflegefachkräftemangel mittels GreenCard zu bekämpfen, ist wie erst Feuer zu legen, um dann selbst die Feuerwehr rufen zu können.