Ewiggestriges Gedankengut bei nördlichen CDU-Abgeordneten

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Zu der von der CDU angezettelten Debatte über die Rolle des SSW:
Ich hätte ja vielleicht dafür Verständnis, dass man im südlichen Landesteil vom Leben undWirken der dänischen Minderheit relativ wenig weiß. Da könnte ich unter Umständen Fehlinformationen oder Vorurteile wegen mangelnder Nähe entschuldigen.Aber im nördlichen Landesteil ist die dänische Minderheit mit all ihren Einrichtungen selbstverständlicher und bereichernder Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens.

Jeder, der heutzutage bei der überall vorhandenen Offenheit der dänischen Minderheit behauptet, die Kindergärten wären gebührenfrei, die Schulen besser ausgestattet und jedes Kind würde von zu Hause abgeholt und was da sonst noch so an Vorurteilen geschürt wird, der will einfach nicht die Wahrheit wissen. Der Vergleich der AP Møller Skolen in Schleswig mit deutschen Schulen hinkt, weil ignoriert wird, dass es sich um ein schlüsselfertiges Geschenk des gerade verstorbenen Reeders Mærsk Mc-Kinney Møller handelt. Trotzdem hat der zuständige Bildungsminister es gerade wieder neu behauptet.

Ich würde mich freuen wenn die Reichen unseres Landes den Kommunen auch Schulen schenken oder renovieren würden!

Deshalb habe ich absolutes Unverständnis für das Verhalten der nördlichen CDU-Abgeordneten Callsen, Franzen, Nicolaisen und Herold, die so gar noch Geld in die Hand nehmen und teure Anzeigen schalten, um vor der „Dänenampel“ zu warnen. Sie stellen mit diesem ewiggestrigen Gedankengut das vollgültige Mandat des SSW wieder in Frage stellen und gießen damit auch noch Öl ins Feuer. Nicht nur, dass sie mit ihrer Stimme dafür gesorgt haben, dass die bislang vorbildliche Minderheitenpolitik aufgrund der massiven Kürzungen bei den Schülerkostensätzen der dänischen Schulen eine Rolle rückwärts erleben musste, dass das deutsch-dänische Verhältnis Kratzer bekommen hat, nein sie zeigen jetzt auch ihr wahres Gesicht: Die Minderheit ist nur solange gut, wie es ihnen passt. Was die Minderheit aber braucht, ist zuverlässiges gemeinsames Arbeiten und Vertrauen auf Augenhöhe, auch außerhalb von Wahlkampfzeiten!
Ich würde mir wünschen, dass wir da wieder hinkommen!