Schönrechnen führt nicht zu einem korrekten Ergebnis

Birte Pauls, MdL Bild: SPD SH

Zur Pressemitteilung des bpa (Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.) zur Pflegekammerbefragung erklärt die pflegepolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Birte Pauls:

Es ist schon interessant, wie sehr der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste gegen die Einrichtung einer Pflegekammer in Schleswig-Holstein polemisiert – ein Verband, dem die Interessen der Pflegekräfte bisher herzlich egal waren. Mir scheint, hier wird ein Ergebnis schlecht geredet und zurecht gerechnet, um eigene Interessen zu untermauern – und die CDU springt mit Frau Rathje-Hoffmann lässt sich immerhin erst zwei Monate nach Bekanntgabe des Ergebnisses ihre Meinung dazu in die Feder diktieren.

Wir haben keinen Anlass, an der korrekten Ausführung der Befragung und ihrer Auswertung zu zweifeln. Bevor überhaupt Fragen gestellt wurden, hat TNS Infratest, das ausführende Institut, deutlich auf die Finanzierung der Kammer hingewiesen. Es wurde auch nach der Beitragshöhe gefragt – jeder Teilnehmerin und jedem Teilnehmer der Befragung war also klar, dass die Kammer von den Pflegekräften finanziert werden wird. Trotzdem haben nur 24 % der Befragten, also eine deutliche Minderheit, sich klar gegen eine Pflegekammer ausgesprochen. Und dass von den 51 % Befürwortern wiederum 17 % gegen einen Beitrag sind, heißt ja noch lange nicht, dass sie keine Pflegekammer wollen. Sie sind dafür, aber am liebsten ohne Beitrag. Wenn bpa und CDU nun einfach die 17 % von den 51 % abziehen, rechnen sie sich das Ergebnis nach ihren Wünschen schön. Sie sollten lieber zugeben, dass es eben doch eine Mehrheit unter den Pflegekräften gibt, die sich eine Pflegekammer wünschen, weil sie von ihr zu Recht Verbesserungen der Situation und der Rahmenbedingungen in der Pflege erwarten.