Schleswig ohne Theater? Geht gar nicht!

Birte Pauls, MdL Bild: SPD SH

Zur Pressemitteilung der CDU-Abgeordneten Johannes Callsen und Peter Sönnichsen zum Theaterstandort Schleswig erklären die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Beate Raudies, und die örtliche Abgeordnete Birte Pauls:

Die CDU nutzt ein lokales Thema für landespolitische Spielchen: Ein Theaterbau ist grundsätzlich eine kommunale Aufgabe. Trotzdem hat Kulturministerin Anke Spoorendonk gleich nach der Regierungsübernahme damit begonnen, ein tragfähiges Konzept für die Theater in Schleswig-Holstein zu erarbeiten. Die schwarz-gelbe Vorgängerregierung hatte dagegen durch Nichtstun geglänzt – die Theaterspielstätte in Schleswig ist schließlich seit Sommer 2011 geschlossen.

Das Theaterkonzept der Landesregierung macht eindeutige Aussagen zum Theaterstandort Schleswig: Dieser soll erhalten werden. Dazu leistet – trotz kommunaler Zuständigkeit – das Land einen doppelten Beitrag: Es stellt das Grundstück sowie Finanzmittel zur Schadstoffsanierung des Gebäudes Hesterberg zur Verfügung. Auch die kommunale Familie beteiligt sich über KIF und Sonderbedarfsfonds in bedeutender Höhe, und die Frage der Dynamisierung der Theatermittel wird im Rahmen des FAG geklärt werden. Das zeigt, dass die kommunalen Landesverbände um die Bedeutung des Landestheaters für den nördlichen Landesteil wissen und es erhalten möchten – anscheinend ganz im Gegensatz zur CDU, die nicht erkennen will, dass ein attraktives Kulturangebot auch ein wichtiger Standortfaktor ist.

Herr Callsen tauchte in der Debatte um den Theaterstandort Schleswig bereits vor zwei Jahren ab. Und nun, in der Opposition, fordert er wohlfeil mehr Landesmittel, die „seine“ Regierung gar nicht geben wollte. Merke: Die Kultur ist bei Rot-Grün-Blau in guten Händen!

Man kann nur hoffen, dass sich die Akteure in Schleswig noch einmal zusammensetzen und erst wieder auseinander gehen, wenn sie sich auf eine konstruktive Lösung geeinigt haben. Schleswig ohne Theater wäre dabei das schlechteste Ergebnis, das müsste auch Herrn Callsen einleuchten.