Zur aktuellen Situation am Helios-Krankenhaus in Schleswig erklärt die Schleswiger SPD-Landtagsabgeordnete und pflegepolitische Sprecherin der Fraktion, Birte Pauls:
Das Personal im Haus ist das beste Kapital, das Helios hat. Augenscheinlich steht beim Helios-Konzern aber die Rendite an erster Stelle. Das ist nicht nur verantwortungslos gegenüber den Patienten, sondern angesichts des Fachkräftemangels im Pflege- und medizinischen Bereich nicht besonders weitsichtig. Eine künstlich geschaffene Arbeitsverdichtung gehört nicht gerade zu den Eigenschaften eines attraktiven Arbeitsplatzes.
Es ist gut, dass die Stellen im ärztlichen Bereich schnell wieder besetzt werden konnten, aber der beste Mediziner nutzt wenig, wenn nicht ausreichend Pflegekräfte vorhanden sind. Um wieder dauerhaftes Vertrauen zwischen dem Krankenhaus und den Menschen in der Region zu schaffen, bedarf es einer gewissen Kontinuität auch bzw. gerade personell.
Die Situation an der Helios-Klinik ist die beste Begründung für einen gesetzlichen Personalbemessungsschlüssel, für den ich mich seit langem stark mache.
Eine ernst gemeinte Wertschätzung und damit eine Anerkennung der Fachlichkeit und die entsprechenden Rahmenbedingungen in der Pflege wie im ärztlichen Bereich ist wohl das Mindeste, was man erwarten kann. Mit den 50 Millionen Euro, die das Land für den Neubau zur Verfügung gestellt hat, verbindet sich auch ein öffentlicher Anspruch auf gute Arbeitsbedingungen.