Am 10. September 2018 lud Birte Pauls zum „6. Runden Tisch Pflege“. Das Thema dieses Nachmittages war die Arbeit der Pflegestützpunkte. Passend dazu referierten die Mitarbeiterinnen des Pflegestützpunktes Flensburg, Edda Henningsen (Pflegeberaterin) und Rebecca Witzel (Leitung der Fachstelle 50+), über ihre täglichen Herausforderungen in der trägerunabhängigen Beratungsstelle.
Der „Runde Tisch Pflege“ von Birte Pauls ist schon fast eine Tradition, zum sechsten Mal lud die Landtagsageordnete der SPD zum Austausch ins „Hotel Strandhalle“ in Schleswig ein. Der Einladung folgten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Pflegeeinrichtungen, Vertreterinnen und Vertreter der Seniorenbeiräte und einige interessierte Bürgerinnen und Bürger.
Der Saal war erfreulicherweise bis auf den letzten Stuhl gefüllt. In der Begrüßungsrede ging Pauls ausgiebig auf das heutige Schwerpunktthema „Pflegestützpunkte“ ein. Wenn ein Mensch pflegebedürftig wird, stellen sich viele Fragen, die ohne professionelle Hilfe oft nicht beantwortet werden können, denn die Angebote und Möglichkeiten sind vielfältig. Oft kommen die Herausforderungen im Umgang mit Behörden und Krankenkassen in einer sowieso schon belastenden Situation hinzu. Die Pflegestützpunkte bieten den pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen eine Orientierung. Der Kreis Schleswig-Flensburg ist gegenwärtig der einzige Kreis im Land Schleswig-Holstein ohne eine derartige Beratungseinrichtung, sehr zum Leidwesen der betroffenen Bürgerinnen und Bürgern, wie anwesenden Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft der Seniorenbeiräte betonten. Birte Pauls setzt sich seit Jahren für die Einrichtung eines trägerunabhängigen Pflegestützpunktes ein. Da es eine Entscheidung des Kreises ist, konnte sie von Landesebene immer nur wieder dafür werben. Die Kreis- SPD hat das Thema seit Jahren in ihrem Wahlprogramm und auch Anträge gestellt, leider ohne die notwendigen Mehrheiten. Jetzt tut sich etwas und passend zur Veranstaltung beriet der Arbeits- und Sozialausschuss des Kreises Schleswig-Flensburg am 3. September über den Aufbau eines Pflegestützpunktes im Kreisgebiet. Schnellstmöglich soll der weiße Fleck in der Pflegeberatungsstruktur beseitigt werden. In den nächsten Wochen und Monaten wird sich nun der Kreistag damit beschäftigen. Der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Ralf Wrobel begrüßte den Beschluss und wird sich persönlich für eine schnelle Bearbeitung stark machen.
In der jetzigen Situation wenden sich viele Hilfesuchende an die benachbarten Pflegestützpunkte, u.a. in Flensburg, so berichteten die Gastvorträgerinnen Rebecca Witzel und Edda Henningsen. Beide sind Mitarbeiterinnen des Pflegestützpunktes in der Fördestadt und beide folgten der Einladung von Birte Pauls sehr gerne. Sie nutzten die Gelegenheit den Gästen in einem dreißigminütigen Vortrag an ihren Erfahrungen und den täglichen Herausforderungen ihrer Arbeit teilzuhaben. Ein Pflegestützpunkt berät und hilft Pflegebedürftige, Angehörige und in der Pflege tätige Menschen, desweiteren leisten sie gesundheitliche Präventivarbeit oder sie vermitteln Ehrenamtler, z.B. an den ambulanten Hospizdienst. Ein breites Aufgabenspektrum, welches durch die Bürgerinnen und Bürgern rege in Anspruch genommen wird. In der anschließenden Diskussion entstand ein lebhaftes Gespräch, z.B. diskutierte das Auditorium über die Wichtigkeit und Wirksamkeit der Öffentlichkeitsarbeit. In einem Flächenkreis wie Schleswig – Flensburg wird die Erreichbarkeit eine besondere Herausforderung, die aber z.B. durch ambulante Sprechstunden organsiert werden könnten. Besonders interessiert waren die Gäste an der praktischen Arbeit der Referentinnen. Wie wird beim Ausfüllen von komplizierten und unverständlichen Anträgen und Formularen geholfen? Wie genau gestaltet sich die aufsuchende Präventionsarbeit, die in Flensburg mit einem Interreg- Projekt auf den Weg gebracht wurde? Welche Altersgruppen nutzen das Angebot am meisten?
Zum Abschluss der Veranstaltung wiesen sowohl Birte Pauls, wie auch Rebecca Witzel und Edda Henningsen darauf hin, dass ein Pflegestützpunkt keine Konkurrenz zu den Beratungsangeboten der Krankenkassen, der Pflegeanbieter oder der ambulanten Pflegedienste darstellt. Sie alle leisten gute Beratung. „Bloß dann ist man ja schon irgendwo angekommen“ betonte Pauls. Beim trägerunabhängigen Pflegestützpunkt geht es ja um den Schritt davor, welche Einrichtung wäre passend, wo gibt es noch Kapazitäten und welche Möglichkeiten gibt es. Eine gelungene Pflegeberatung funktioniert nur gemeinsam, ist niedrigschwellig und für die Menschen gut erreichbar. Eine gute Beratung ist in einer immer älter werdenden Gesellschaft ist ein wichtiger Baustein, um so lange wie möglich die Selbstständigkeit eines Menschen zu erhalten. Pauls bekräftigte, sie werde sich weiterhin für gute Pflege mit vollem Engagement im Landtag einsetzen.