Zur aktuellen Diskussion über die schleswig-holsteinische Pflegeberufekammer erklärt die stv. Vorsitzende und pflegepolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Birte Pauls:
„In anderen Bundesländern arbeiten die Landespflegekammern bereits oder gehen an den Start, wie demnächst auch in NRW und in Baden-Württemberg.
Die Bundespflegekammer wird Ende Juni ihre Arbeit aufnehmen und so auf die Bundesregierung in wichtigen Fragen der pflegerischen Versorgung Einfluss nehmen.
Und was passiert in Schleswig-Holstein? Diese Landesregierung setzt seit Regierungsübernahme alles daran, der Pflegeberufekammer das Arbeiten schwer zu machen. Der Kammerversammlung wird nicht mal erlaubt, eine ganze Amtszeit zu arbeiten und so ihre Kompetenz in der Pflege richtig aufzuzeigen.
Um sich vor starken und überzeugenden Argumenten zu schützen, lädt die CDU kurzerhand den Pflegebeauftragten der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus (CDU), zu dem heutigen Gespräch wieder aus. Ein extrem schlechter Vorgang, der deutlich macht, dass es hier nicht mehr um die fachlichen Anliegen der Pflegeberufe geht. So sieht also die Wertschätzung der Jamaika-Koalition gegenüber der beruflichen Pflege aus. Wir würden uns jedenfalls freuen, Herrn Westerfellhaus bei uns in der Fraktion als Gast begrüßen zu dürfen und werden ihn deshalb zu einem Fachgespräch einladen.
Um den Herausforderungen im Gesundheitswesen und in der pflegerischen Versorgung gerecht zu werden, braucht es dringend die fachliche Expertise und den politischen Einfluss dieser Berufsgruppe. Das ist besonders über die Kammer wichtig, so wie es die Bundesregierung auch vorsieht. Gerade aktuell während der Corona-Pandemie ist die Pflegeberufekammer ein verlässlicher Partner und eine starke Stimme, die sich gegen die weitere Belastung des Pflegepersonals, für einen guten Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie für eine fachgerechte und sichere Versorgung der Patientinnen und Patienten einsetzt.
Aber leider scheint Jamaika die Pflegeexpertise lieber draußen halten zu wollen, um rückwärtsgewandt gegen den Trend zu arbeiten.“
Frau Pauls, nun sagen Sie doch einmal, wo Pflegekammern wirklich etwas für die Pflege erreicht haben?
Sie selber haben doch auch in Dänemark gearbeitet, wo es keine Kammern gibt und dort liegt die Pflege nicht am Boden, genauso in Schweden.
In GB hingegen ist trotz einer massiv teuren Kammer die Pflege noch mehr gegen die Wand gefahren, als in Deutschland. Wollen Sie dem nacheifern?
Als Volksvertreterin sollten Sie für das Volk arbeiten, nicht für den Lobbyverein DBFK und auf jeden Fall nicht gegen das Volk.
Anscheinend hat die SPD noch nicht mitbekommen, das auch in Niedersachsen viele Pflegekräfte sich in vielen Aktionen gegen die Pflegekammer aussprechen. Auch macht die niedersächsische Pflegekammer mehr durch interne Querelen auf sich aufmerksam.
Frau Pauls, wie kann es angehen, das Sie auf Experten bauen wollen, aber der Pflege nicht zutrauen für sich selbst zu sprechen?Eine Urabstimmung ist dringend notwendig und wird ja nun Anfang 2021 auch endlich kommen. Für mein Empfinden könnte sie auch direkt erfolgen um Klarheit zu schaffen.
Wir lehnen die Kammer ab weil sie nichts für uns tun kann und seit der Gründung auch bewiesen hat das sie nur mit sich und ihrer Organisation beschäftigt ist.Warum soll ich dann von meinem geringen Gehalt dafür bezahlen?
Zahlen. Ich verstehe die Paragraphen auch als Aufforderung zum Denunzieren. In anderen Bundesländern gibt es auch Gegner. Wenn wir haften sollen dann nur bei deutlich höheren Löhnen und Arbeitsbedingungen unter denen man immer fehlerfrei arbeiten kann. Welch Leute ohne Sozial und Sachkompetenz haben diese Paragraphen geschrieben die ich als offene Kriegserklärung gegen meinen Beruf ansehe?
„Hochmut kommt vor dem Fall!“
Dieses Sprichwort trifft wohl auch auf die SPD in Schleswig-Holstein zu. Wie kann man nur so borniert sein und gegen jene regieren, um die es geht?
Frau Pauls…
Gerade während der Corona-Pandemie hat die Pflegeberufekammer bewiesen, dass sie eben NICHT die starke Stimme der Pflegenden ist.
Wer das behauptet hat offensichtlich eine völlig falsche Wahrnehmung.
Die PBK hat in der belastenden Zeit nichts, aber auch wirklich garnichts für die Pflege erreicht, bzw. getan.
Sie wird von den PFK abgewählt werden, da helfen auch ihre vielen Worte nichts mehr.
Hallo Frau Pauls,
meine sie ernsthaft, dass diese Pflegekammer mit den vorhandenen Akteuren es noch irgendwie schafft, das Vertrauen ihrer Zwangsmitglieder zu erhalten? Die Regierung hat denen eine Brücke gebaut und die Chance gegeben, sich 12 Monate zu profilieren. Diese Chance wurde nicht genutzt, die Kommunikation wurde eingestellt. Stattdessen macht sie nun uns das Leben schwer, müssen wir uns doch jetzt mit Widersprüchen herumplagen, um zumindest nicht überhöhte Beiträge zu zahlen. Die Infos dazu erfahren wir dann aus der Presse. Nein, die Akzeptanzprobleme der Kammer sind hausgemacht. Die Regierung hat das nachgeholt, was sie versäumt haben, sie hat die Betroffenen gefragt!
Frau Pauls, ich nehme an, Sie wollten ursprünglich mal was gutes für die Pflege erreichen. Weil sie mal etwas gutes erreichen wollten, das Instrument aber nicht mehr geeignet ist, müssen sie doch nicht so vehement daran festhalten! Reflektieren sie doch mal! Sehen sie sich an, sie beschreiben das einleitend so, als gäbe es kaum noch ein Bundesland ohne PBK. Das ist absolut falsch! Es gibt eine tätige PBK in RLP, NDS und SH kämpfen nur mit sich selbst, stehen kurz vor dem Aus! In SH wird die PBK im ersten Quartal 2021- wenn nicht trotz 3000000 Spritze pleite im Herbst – abgewählt!
Wozu dann noch ein Steuergrab Bundespflegekammer! Investieren Sie Ihre Energie in etwas sinnvolles, etwas was von den Pflegenden gewollt wird. Mit denen kann man etwas in der Pflege ändern, nicht gegen sie!