Nach der Flut ist vor der Flut – Der Küstenschutz an der Ostsee muss neu gedacht werden. Und: Ein großer Dank an alle Helfenden

SPD-Lantagsabgeordnete Birte Pauls fordert besseren Katastrophenschutz für Schleswig-Flensburg und dankt den Einsatzkräften

Die Wucht der Jahrhundertsturmflut an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste hat uns alle überrascht. Die Vorhersagen waren da und dennoch blieben sie hinter den tatsächlichen Pegelständen zurück. Sie sind klarer Ausdruck der klimatischen Veränderungen, wie wir sie mit extremen Wetterphänomenen im In- und Ausland seit einiger Zeit gehäuft sehen und auch in Zukunft häufiger erleben werden. Davor schützt auch kein vermeintlicher Wohlstand in einem Land wie Deutschland.

 

Zerstörungen, Verwüstungen und große Schäden an allen Orten entlang unserer Ostseeküste mit schwer abzuschätzenden Kosten, die aber sicherlich in eine dreistellige Millionenhöhe gehen werden, sind die Folge dieser Entwicklungen. Sie betreffen Orte, an denen Menschen leben und arbeiten und solchen, die für viele Menschen und Familien wohlverdiente Erholung bieten. Wenn ich mir die Zerstörungen an der Flensburger Förde, der Geltinger Birk, in Maasholm, Schleimünde, Kappeln, Arnis längs der Schlei bis Schleswig anschaue, kommen mir die Tränen.

 

Wir dürfen die betroffenen Menschen jetzt nicht alleine lassen. Der Wiederaufbau kann dabei nicht von den Einzelnen allein geleistet werden. Ein gemeinschaftliches Problem braucht eine gemeinschaftliche Lösung. Das Land ist jetzt gefordert, überparteilich und schnell unkomplizierte Hilfen für betroffene Kommunen, Hausbesitzer, Gastronomen und Geschädigte zu leisten, wobei die Betonung hier auf unkompliziert liegt!

 

Und auch der Küstenschutz an der Ostsee muss intensiviert werden. Die Naturgewalten werden im Zuge der klimatischen Veränderungen stärker und häufiger unsere Küsten treffen. Wenn wir unsere Lebensgrundlagen nachhaltig und langfristig schützen wollen, braucht es hier intensive und dem Problem angemessene Lösungen und Investitionen. Nur so können wir zukünftig die Kosten für Schäden geringhalten und auch Leib und Leben der Menschen verlässlich schützen. Nicht nur Klimaschutz, sondern auch der Klimafolgenschutz ist Katastrophenschutz und eine notwendige Investition in unsere Zukunft.

 

Ein großer Dank gilt dabei allen Einsatzkräften und Helfenden, die in den Tagen der Sturmflut unglaubliches geleistet haben und bis heute bei den Aufräumarbeiten leisten. Dazu gehören die Feuerwehren, das THW, DRK, Johanniter, DGzRS, Bürgermeister, Hafenmeister, Stadtwerke, Krisenstäbe der Verwaltungen, die ASF und die vielen Helferinnen und Helfer, die mit anpacken, aufräumen, warme Duschen und Unterkünfte anbieten oder die Helfenden mit Essen versorgen. Schleswig-Holstein, unsere Städte und Gemeinden sind solidarisch und stehen in Krisenzeiten eng zusammen. Das ist ein hohes Gut und Ich bin dankbar für diesen Zusammenhalt!